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Die Audi Automobilwerke GmbH Zwickau wurde 1910 von August Horch gegründet. Nach der Auflösung des Kraftfahrzeugherstellers A. Horch & Cie. Motorwagenwerke Zwickau suchte Horch für die schnell darauffolgende Neugründung nach einem alternativen Namen und griff auf das lateinische „Audi“ zurück. Ein Glücksgriff – denn Audi ist so eingängig, dass es seiner deutschen Bedeutung („Höre“ oder auch „Horch“, die Übersetzung des Gründernamens mit einem Augenzwinkern) fast lautmalerisch nachkommt.
Auch soll eine einschneidende Veränderung des Straßenverkehrs auf August Horch zurückgehen – Konstrukteure seines Hauses setzten 1921 das Lenkrad erstmals auf die linke statt auf die rechte Seite und dabei ist es, was deutsche Autos angeht, bis heute weitestgehend geblieben. Das Modell Horch 303 aus dem Jahr 1926 war zudem das erste Automobil aus Deutschland, dessen Motor mit 8 Zylindern betrieben und serienmäßig hergestellt wurde.
Schon im Jahr 1928 wurde das Unternehmen von der Zschopauer Motorenwerke J.S. Rasmussen AG aufgrund der Belastungen durch die Wirtschaftskrise übernommen. Audi übernahm als Tochtergesellschaft 1932 auch die Horchwerke AG und ein Werk der Marke Wanderer und damit einen Teil der Auto Union. Auf diese Weise fusionierten vier Marken, die zahlenmäßig die Grundlage für das Logo von Audi legen sollten – vier ineinander verschlungene, zusammengehörige Ringe sind bis heute das Markenzeichen.
Auf dem Gebiet Sachsens nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet und nach der Entfernung des Unternehmens aus dem dortigen Handelsregister durch die sowjetische Besatzmacht wurden die Geschäfte im Westen Deutschlands wieder aufgenommen und die Gesellschaft 1949 mit Sitz in Ingolstadt neugegründet.
Als „neue“ Auto Union GmbH fokussierte man sich anfangs auf die Marke DKW (Dampf- und Kraftwagen), die einst von der Rassmussen AG produziert wurde. Hier erschien 1950 die DKW Meisterklasse F89P.
Nach einigen Wechseln wie den Einkauf durch den Großunternehmer Friedrich Karl Flick und die Daimler-Benz AG 1958 und schließlich dem Erwerb durch Volkswagen in den 1960ern sowie spätestens durch die Fusion mit der NSU Motorenwerke zur Audi NSU Auto Union AG im Jahr 1969 wurde die Marke Audi wieder stärker eingebracht und namensgebend.
Der erste Audi ausgestattet mit einem Viertaktmotor wurde bereits 1965 von der Auto Union herausgebracht. Im Werk in Ingolstadt wurden teilweise Einheiten für den VW Käfer gefertigt. Parallel dazu wurde aber auch das Modell Audi 100 entwickelt, das seit 1968 zum ersten großen Nachkriegserfolg wurde.
Der Audi 100 wurde bis 1994 ganze vier Generationen lang hergestellt und legte entscheidende Grundlagen für spätere Sternstunden des Unternehmens. Sein Nachfolger, der Audi A6 knüpft an das letzte Modell des Audi 100 an. Mit dem A6 gelang es schließlich im Jahr 2005 in der oberen Mittelklasse den Konkurrenten Mercedes zu schlagen – selbst wenn Mercedes tendenziell der Spitzenreiter bleibt, gehört das Modell A6 letztlich zu den meistverkauften Modellen seiner Klasse in Europa.
Im Jahr 1971 ging der Audi 80 erstmals als „Stadt- und Reisewagen“ - so wurde er damals beworben - vom Band, der viele Jahrzehnte lang zum Mittelklasse-Klassiker schlechthin wurde. Der Bestseller wurde mit einem speziellen neuartigen Bremssystem und durch das Baukastensystem entwickelt, von welchem wenig später auch der VW Passat profitierte. Schon in den ersten sechs Jahren, zwischen 1972 und 1978 konnten eine Millionen Exemplare des Audi 80 erscheinen.
Der strategische Aufstieg Audis in Richtung Oberklasse hat der Hersteller feinen technischen Innovationen zu verdanken. So konnte Audi das Publikum beispielsweise durch den Fünfzylindermotor aus dem Jahr 1976, der Turboladertechnik von 1979 und 1980 durch den Allradantrieb Quattro überzeugen. Der Audi Quattro ist eine der nachhaltigsten Innovationen seinerzeit, denn eine Allradtechnik stand in einem Pkw vorher nicht zur Verfügung. Der quattro-Antrieb setzte sich im Straßenverkehr permanent durch.
Seit 1985 gehörte mit der Umbenennung des Unternehmens in die Audi AG von nun an die Audi NSU Auto Union AG der Vergangenheit an. So konnten Produkt und Unternehmensname wieder für ein- und dasselbe stehen.
Mit der Fertigung von Automobilen mit Acht- und Zwölfzylindermotoren wurde ein weiterer Schritt in die Bereiche der Luxusklasse unternommen. Durch den beständigen Ausbau des Angebots, beispielsweise durch die Einführung des V8 Audi A8, verdiente sich Audi in den 1980ern seinen Namen. Mit dem V8 stieg Audi endgültig in die Oberklasse ein und setzte dabei ganz eigene Akzente, denn dies war der erste Pkw Deutschlands, der mit permanentem Allradantrieb und Viergang-Automatikgetriebe angeboten wurde.
Das meistproduzierteste Automobil des Herstellers ist schließlich der Audi A4, der vor allem für gewerbliche Zwecke genutzt wird und seit 1994 der Nachfolger des berühmten Audi 80 ist. Im Oktober 2011 wurde der zehnmillionste Wagen des erfolgreichen Mittelklassemodells gefertigt.
Zum Portfolio gehören außerdem die Gelände- und Sportfahrzeuge der Q-Reihe, die durch ansteigende Nummerierung des Modells ansteigende Leistung (bis Q7) gekennzeichnet sind. Im sportlichen Bereich wird der Audi TT und R8 angeboten. Auch ein Erdgasfahrzeug und Elektroauto hat Audi herausgegeben, um sich auch auf dem entstehenden Markt für umweltbewusstes Fahren perspektivisch zu etablieren.
Schon in den 1930er-Jahren beteiligte sich Audi mit den Grand-Prix-Rennwagen der Auto Union an den unterschiedlichen Motorsportveranstaltungen. Der endgültige Einstieg, der den kommenden Aufstieg hin zu einer der erfolgreichsten Marken im Motorsport besiegeln sollte, gelang allerdings erst durch den quattro- bzw. Allradantrieb und den Turbomotor. In den 1980ern war Audi mit Hilfe dieser Ausstattung besonders in den Rallys siegreich.
Genauso konnten weitere wichtige Siege in der DTM und beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans eingefahren werden. Mit dem Verbot des Allradantriebs in Tourenwagenserien 1998 ist Audi nun auf Front- und Heckantrieb umgestiegen. Inzwischen ist der Übergang durch das Modell A4 DTM und dessen Nachfolger genommen. Schließlich konnte Audi bei den American Le Mans Series vom Jahr 2000 bis 2008 nicht bezwungen werden.
In diesem Jahr wurde der Ausstieg aus der FIA WEC und aus dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans nach Ablauf der Saison gemeldet. Audi plant stattdessen in der kommenden Saison 2017/18 als Werksteam an der Formel E teilzunehmen.